wohnhaus alter ziegelweg1 balsthal, neubau | |
auftraggeber | nicole und kurt breiter-brunner, ch-4710 balsthal |
projektbearbeitung | kurt breiter |
fachplaner | spi planer und ingenieure, ch-4552 derendingen |
bauzeit | mai'13 - november'13 |
fotografin | cornelia suhan fotografie, de-44137 dortmund |
projektbeschrieb | die bauparzelle liegt, dem „ziegelhüttenquartier“ vorgelagert, auf einer geländerippe am ende eines hügelausläufers mit einzigartiger sicht über balsthal und das ganze thal, gerahmt durch die erste und zweite jurakette. die besondere lage und topographie des grundstückes bestimmen die projektidee. das wohnhaus entwickelt sich aus der natürlichen geländeformation heraus in die höhe. die bauparzelle wird optimal ausgenutzt und die bebaute landfläche auf ein minimum beschränkt. das allseitig verglaste hauptgeschoss (niv03) mit vorgelagerter terrasse schwebt weit auskragend über dem unverändert belassenen gelände. die zufahrt zum neubau erfolgt über den bestehenden alten ziegelweg. der baufällige, kleine bauernhof in der angrenzenden landwirtschaftszone wurde zurückgebaut. seine grundfläche mit den teilweise noch sichtbaren keller- und umfassungsmauern wird zum vorplatz des neuen wohnhauses. ein alter birnbaum und der grosse nussbaum bleiben als wichtige umgebungselemente erhalten. ein kleines wäldchen auf dem benachbarten hügelausläufer bildet den nördlichen abschluss. |
raumprogramm | ein tunnelartiger einschnitt durch die geländerippe verbindet den vorplatz im norden mit der strassenseite und bildet zwei gleichwertige, witterungsgeschützte zugänge zum gebäude. die vertikalerschliessung erfolgt über eine zentrale einläufige treppe. |
konstruktion | das gebäude ist auf einem planungsraster von 1.10m aufgebaut. das tragwerk wurde flach fundiert und in ortbeton erstellt. die in längsrichtung beidseitig 3.30m auskragenden, konventionell armierten und für eigengewicht 20mm überhöhten betondecken ruhen auf vier quadratischen stützen. die horizontalstabilität wird durch die beiden durchgehenden aussteifenden wandscheiben entlang der treppe sichergestellt. die zusätzlich in westrichtung auskragende terrasse wurde als stahlkonstruktion ausgeführt. zwei HEB700 träger wirken in längsrichtung als primärträger und dienen gleichzeitig als absturzsicherung und sichtschutz. |
materialisierung | das betontragwerk ist innen unbehandelt oder an exponierten stellen hydrophobiert und aussen mit einer verputzten wärmedämmung versehen. die vorgehängte, raumhohe stahl-glasfassade (glasformate 3.30m x 2.73m) im wohngeschoss wurde als pfosten-riegelkonstruktion mit bodenrinne, integriertem innerem blend- und sichtschutz (horizontallamellen) und 3-fachverglasung (u-wert 0.5W/m2K, superselektiv, lt-wert 60%, g-wert 0.25 als sonnenschutz) konzipiert. in allen räumen ist ein geschliffener gussasphalt eingebracht (fugenlos und ohne unterlagsboden). nichttragende wände sind in leichtbauweise erstellt. alle flügel- und schiebetüren sind raumhoch. alle oberflächen wurden innen und aussen ral9016 verkehrsweiss ausgeführt, ausser betonflächen und bodenbeläge. |
haustechnik | die wärmeerzeugung erfolgt mit wärmepumpe und erdsonden (2x 135m). im sommer kann das system als passive kühlung (free cooling) genutzt werden. ein cheminéeofen im wohngeschoss dient auch als übergangsheizung. die wärmeverteilung erfolgt mittels bauteilaktivierung in allen böden respektive decken (leitungslage in mitte). alle räume verfügen über kontrollierte hygienelüftung mit wärmerückgewinnung. die süd- und westfassade im wohngeschoss (niv03) kann mittels knickarmmarkisen beschattet werden. das wohnklima ist bei geringem energieverbrauch jederzeit überaus angenehm. |
nachhaltigkeit | im sinne der nachhaltigkeit ist bei diesem projekt neben der optimierten und energieeffizienten gebäudetechnik besonders die implantation in die natürliche umgebung, sowie der umgang mit den beschränkten landreserven bemerkenswert. die bebaute fläche ist ausserordentlich klein und die versiegelten flächen konnten durch die begrünung der dachterrasse kompensiert werden. |